Ökogenuss - Kühl- und Zerwirkzelle in Thannsberg 1
Biobauer Hans Praxenthaler hat einen EU-zertifizierten Kühl- und Zerwirkcontainer für Biorind- und Wildfleisch angeschafft.
Im Herbst hat Hans Praxenthaler die Neuanschaffung in Betrieb genommen, die gegen eine Gebühr auch anderen Nutzern zur Verfügung steht. Der Bauer vom Schieferlhof in Thannsberg, Gemeinde Fridolfing, konnte diese Investition mit Hilfe einer sogenannten Kleinprojekte-Förderung für Biobetriebe stemmen.
Dieser Fördertopf kommt Erzeugern, Verarbeitern und Vermarktern in den bayerischen Ökomodellregionen zur Gute. Er wurde vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium unter dem Namen „Verfügungsrahmen Ökoprojekte“ aufgelegt und ist mit jährlich 50 000 € gefüllt. Damit soll der Auf- und Ausbau regionaler Bio-Wertschöpfungsketten unterstützt werden. Die Projekte dürfen maximal 20 000 € ausmachen, bis zu 50 Prozent werden gefördert (Infos unter www.oekomodellregionen.bayern/waginger-see-rupertiwinkel oder bei Marlene Berger-Stöckl, Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel, Tel. 08681/4005-37).
Der abgeteilte Container ist mit Waschbecken, Arbeitsfläche und Ablagen sehr gut ausgestattet. Im vorderen Teil befindet sich der Zerwirkraum, hinten ist die Kühlzelle mit einer sehr exakten Kühlregelung. Dort kann das Fleisch optimal reifen. Das neu angeschaffte Modul ist eine hervorragende Ergänzung zu einer zweiten Kühlzelle für erlegtes Wild in der Decke, die Hans Praxenthaler schon vor einigen Jahren erwarb.
Dank dieses Containers ist Familie Praxenthaler flexibler und hat nun die Möglichkeit, Bio-Rindfleisch und Wildfleisch optimal zu vermarkten. Das Rindfleisch stammt von den eigenen Rindern, das Wildbret kommt überwiegend von Rehen, die Hans Praxenthaler erlegt hat. Denn Hans ist nicht nur Biolandwirt, sondern auch Waldbesitzer und Jäger. In Fridolfing betreut er als Jagdpächter ein etwa 730 Hektar großes Revier. Wildtiere fallen übrigens nicht in den Bereich der EU-Öko-Verordnung, weil sie frei in der Natur leben. Bio-Siegel gibt es nur für Tiere, die in einem Stall oder einem Gehege gehalten werden, wo sie kontrolliert werden können.
Wie Hans betont, ist Wildfleisch nicht nur schmackhaft, sondern auch fettarm und wegen des hohen Anteils an Vitaminen und Mineralien ausgesprochen gesund. Außerdem fördert jeder, der Wildfleisch verzehrt, die Biodiversität des Waldes.
Das Betriebsporträt zum Schieferlhof der Familie Praxenthaler finden Sie unter „Wo kommt’s her“.
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